Schönheit aus der Bewegung

Spätestens seit der Nachkriegszeit in den 50er und 60er Jahren begann eine beispiellose Kommerzialisierung rund um das Thema „Schönheit“. Der Trend hielt an und setzt sich fort bis in die heutige Zeit. Mit zunehmender Verdichtung der Medienlandschaft und Digitalisierung ist das Thema rund um den Globus 24 Std. am Tag präsent. Schönheit ist ein Geschäft geworden mit einer unglaublichen Werbe- und Marketingstrategie im Hintergrund. Laut Statista wurde im Jahr 2020 allein in Deutschland, im Kosmetik und Körperpflegemarkt ein Umsatz von rund 14,9 Milliarden Euro erzielt. Warum benötigen wir eine solche Strategie und warum braucht es einen solchen starken Fokus? Die Gesellschaft ist durch künstliche Ideale geprägt. Selbsternannte und geformte Idole dominieren unser Weltbild von der Schönheit. Sie zieren viele Titelseiten auf unendlichen Magazinen und begegnen uns ständig in der sogenannten schönen digitalen Welt. Der Einfluss zeigt sich anhand von weltweit ca. 25 Mio. chirurgischer und nichtchirurgischer Schönheitsoperationen im Jahr 2019 (Quelle: Statista.com).

Warum verstecken wir uns – gemeint ist unsere Gesellschaft – hinter einer Fassade von Kosmetik, Botox und Idealen? Wenige in unserer Lebensgemeinschaft sind heute noch in der Lage die wirklich reizenden Dinge auf dieser Erde zu erkennen, die Wurzeln der Schönheit zu entdecken und zu schätzen. Dabei kann es so einfach sein. Die Natur zeigt uns eine reichhaltige Vielfalt an Schönheit. Blumen, ein strahlend blauer Himmel und buntes Herbstlaub zeigen uns ihren zauberhaften Charme und bringen uns in Verzückung. Schönheit und schön sein haben ihre Wurzeln in der Natur. Sie finden sich in den unendlich spannenden Veränderungen während und zwischen den Jahreszeiten. Auf dem Beispielfoto zeigt sich die wundervolle Transformation vom Spätsommer in den Herbst, eine wahre Meisterleistung der Natur, voller Schönheit.

In den traditionellen chinesischen Lebensphilosophien und im Daoismus ist und war man sich dessen schon immer Bewusst. Die Abläufe und der Rhythmus in der Natur, die Bewegungsmuster von Pflanzen und Tieren sind seit je her die Vorbilder für eine Vielzahl von TaiJi – und Qi Gong Übungen. „Der Wind bewegt den Weidenbaum“ ist eine Übung aus dem „TaiJi – Qi Gong 18 Bewegungen“. Sie symbolisiert die Verbindung von Schönheit und Natur. Allein die Vorstellung, wie ein Weidenbaum seine Äste im Wind sanft hin und her bewegt, zeigt uns die wahre Schönheit. Eine Schönheit aus der Bewegung heraus. Qi Gong Übungen wären ohne die wundervollen Vorbilder und Beispiele aus der Natur kaum denkbar.

Folgen wir nicht verkrampft irgendwelchen stilisierten Schönheitsidealen! Gehen wir raus in die Natur. Folgen wir den Bewegungskünsten und die Schönheit stellt sich ein, von ganz alleine.